Die Buchführung gehört zu den Themen, die viele Unternehmer lieber aufschieben. „Zu kompliziert“, „zu zeitaufwendig“ oder „dafür habe ich keine Zeit“ – diese Reaktionen sind weit verbreitet. Dabei ist Buchführung vor allem eines: ein praktisches Werkzeug, um die finanzielle Realität eines Unternehmens im Griff zu behalten.
Dieser Artikel erklärt verständlich, was Buchführung konkret bedeutet, wer buchführungspflichtig ist und wie Buchführung im Alltag funktioniert – insbesondere im Schweizer Kontext.
Was bedeutet Buchführung konkret?
Mit der Buchführung werden alle Geschäftsvorgänge systematisch erfasst, die sich auf die Finanzen eines Unternehmens auswirken. Dazu gehören unter anderem:
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ausgestellte und erhaltene Rechnungen
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Zahlungseingänge und -ausgänge
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Löhne, Sozialabgaben und Mehrwertsteuer
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Investitionen und laufende Kosten
Ziel der Buchführung ist es, jederzeit einen klaren Überblick über die finanzielle Lage des Unternehmens zu haben. Sie bildet die Grundlage für unternehmerische Entscheidungen, Steuererklärungen und – nicht zuletzt – für die langfristige Sicherung der Liquidität.
Nicht ohne Grund zeigen Zahlen des SECO, dass Liquiditätsprobleme eine der häufigsten Ursachen für Unternehmenskonkurse sind.
Wer muss in der Schweiz Buchführung machen?
Die Buchführungspflicht ist im Obligationenrecht (Art. 957 OR) geregelt. Buchführungspflichtig sind unter anderem:
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Aktiengesellschaften (AG)
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Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH)
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Einzelunternehmen und Personengesellschaften mit einem Jahresumsatz von mehr als 500’000 CHF
Unternehmen unter dieser Umsatzgrenze dürfen eine vereinfachte Buchführung führen, die sich auf Einnahmen, Ausgaben und Vermögenswerte beschränkt (z. B. Kassenbuch).
Fachverbände wie Swiss Accounting empfehlen jedoch auch nicht buchführungspflichtigen Unternehmen eine strukturierte, einfache Buchführung, da sie Transparenz schafft und unternehmerische Risiken reduziert.
Doppelte Buchführung – praxisnah erklärt
In der Praxis wird meist mit doppelter Buchführung gearbeitet. Das bedeutet:
Jede Geschäftstransaktion wird auf mindestens zwei Konten erfasst.
Beispiel:
Ein Unternehmen kauft Ware bar ein.
Der Vorteil dieser Methode:
Sie ermöglicht die Erstellung von Bilanz und Erfolgsrechnung. So lässt sich nachvollziehen,
Die doppelte Buchführung sorgt damit für Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Kontrolle.
Wie funktioniert Buchführung im Alltag?
Moderne Buchführung ist längst nicht mehr papierlastig oder kompliziert. Digitale Lösungen ermöglichen heute einen weitgehend automatisierten Ablauf:
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Rechnungen werden digital erstellt und versendet
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Zahlungseingänge automatisch verbucht
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Mehrwertsteuer korrekt berechnet
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Belege zentral gespeichert
Gerade für KMU und Selbstständige bedeutet das: weniger manueller Aufwand, mehr Zeit für das Kerngeschäft – bei gleichzeitig höherer Sicherheit.
Warum Buchführungskenntnisse langfristig entscheidend sind
Auch wenn Software vieles erleichtert, bleibt Fachwissen in der Buchführung unverzichtbar. Wer versteht, wie Buchführung funktioniert, kann Zahlen besser interpretieren, Risiken früh erkennen und fundierte Entscheidungen treffen.
Gerade in der Schweiz, mit ihren spezifischen rechtlichen und steuerlichen Anforderungen, ist solides Grundlagenwissen ein klarer Vorteil – unabhängig davon, ob man selbst bucht oder mit einem Treuhänder zusammenarbeitet.
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