Der Begriff Abschreibung taucht in der Buchhaltungspraxis in mehreren Situationen auf. Auch wenn der Begriff derselbe ist, hat er je nach Anwendungsfall eine völlig unterschiedliche Bedeutung und Auswirkung und es ist wichtig, diese zu verstehen und unterscheiden zu können.
Es gibt drei Arten von Abschreibungen:
- Finanzielle Abschreibung
- Abschreibung auf das Anlagevermögen
- Verlustabschreibung
1. Finanzielle Abschreibung
Finanzielle Abschreibung bedeutet die teilweise Rückzahlung einer Schuld, z. B. einer Hypothekenschuld. Eine Hypothek dient zur Finanzierung des Erwerbs einer Immobilie und umfasst in der Regel hohe Beträge, die bei Fälligkeit der Schuld nur schwer auf einmal zurückgezahlt werden können.
Deshalb ist es möglich, die Zahlung der Schulden auf mehrere Jahre zu verteilen. Der Kreditnehmer wird also nach und nach seine Schulden zurückzahlen, mit denen Zinsen für den Kredit (Kreditzinsen) einhergehen. Die finanzielle Abschreibung zusätzlich zur Zinszahlung wird Annuität genannt.
2. Abschreibung auf das Anlagevermögen
Anlagevermögen ist Eigentum eines Unternehmens (oder einer Privatperson), das auf Dauer im Unternehmen verbleiben soll, z. B. ein Gebäude, Möbel, Maschinen, Fahrzeuge. Die Abschreibung stellt den Wertverlust eines Anlageguts im Laufe der Zeit aufgrund von Abnutzung durch die Nutzung oder Veralterung durch technologische Entwicklungen dar.
Diese Art der Abschreibung wird auch auf nicht materielle (intangible) Vermögenswerte wie Patente angewendet. Ein Patent ist ein Schutz für eine Erfindung in Bezug auf das Nutzungsrecht, das eine vorübergehende Monopolstellung für seinen Inhaber schafft. Es stellt also einen Wert für das Unternehmen dar, auch wenn es sich nicht um einen greifbaren Vermögenswert handelt.
3. Verlustabschreibung
Diese Art der Abschreibung tritt z. B. auf, wenn eine an einen Kunden gestellte Rechnung unbezahlt bleibt. Da der Kunde zahlungsunfähig ist, muss eine Buchung vorgenommen werden, um den Forderungsbetrag in den Büchern des Unternehmens zu stornieren, was für das Unternehmen einen Verlust bedeutet.
Auf der Ebene der Buchhaltung können Rückstellungen für Verluste durch Kunden gebildet werden, aber auch für andere Arten von Aktivitäten wie größere Reparaturen am Gebäude, Kosten für Rechtsstreitigkeiten und sogar Geldstrafen.
So wurden beispielsweise viele Schweizer Banken von der US-Steuerbehörde wegen ihrer Steuervermeidungspraxis zugunsten von US-Bürgern zur Zahlung von Milliarden von Dollar verurteilt. Für diese Geldbußen wurden Rückstellungen gebildet, wodurch die Banken unter anderem keine Steuern auf realisierte Gewinne zahlen mussten, was für den Staat und die Allgemeinheit einen herben Verlust darstellt.